Offener Brief unseres 1. Vorsitzenden Dr. Manuel Streuter an unsere Mitglieder!

Liebe KTG-ler,

möglicherweise denken einige von Euch: „Warum haben wir eigentlich noch nichts zum Thema Corona Krise vom Vorstand gehört?“

Dr. Streuter

Innerhalb des Vorstandes gab es dazu kontroverse Meinungen, jedoch haben wir und vor allem unsere Trainer Swen und Richard ein dringendes Kommunikationsbedürfnis, bezüglich der nicht mehr möglichen Trainingsstunden in der Halle, des Ostercamps sowie der noch nicht umsetzbaren Trainingsplanung bezogen auf die kommende Saison.  

Viele von Euch warten hier und auch bei anderen Themen – völlig zu Recht – auf ein paar klärende Worte und Informationen wie es weiter geht.

Da das Virus auch mich in meiner beruflichen Position in den letzten Wochen extrem in Anspruch genommen hat, komme ich leider erst jetzt dazu euch zu schreiben. Ich bedaure dies sehr und bitte um Euer Verständnis, gleichzeitig übernehme ich persönlich als 1. Vorsitzender für die vielleicht empfundene Funkstille die alleinige Verantwortung.

Vorab ein paar Gedanken zur Gesundheitskrise:
Auch ich weiß zwar nicht, welche Entwicklung die Viruspandemie in Deutschland genau nehmen und wie die Politik darauf reagieren wird. Ich wollte aber als unmittelbar Beteiligter in den lokalen Krisenstäben hier in Krefeld und als mit hauptverantwortlicher Lungenexperte für die vielen erkrankten Patienten in Krefeld und der Region erst einmal ein Gefühl bekommen für den Verlauf der sicher bedeutendsten Lungenerkrankung unseres Jahrhunderts.

Mittlerweile ist daraus weitaus mehr als ein Gefühl geworden:

Es ist schon eine beeindruckende Erkrankung mit großer Ansteckungsfähigkeit, die von meinen Mitarbeitern vor Ort nicht nur Können, sondern auch viel Mut verlangt. Meine Sorge um diese Kollegen ist wirklich groß!

Aber es ist bei aller Vorsicht auch klar geworden, dass wir es in Deutschland medizinisch am allerbesten in der Welt schaffen werden! Diese meine Zuversicht möchte ich Euch aus aller erster Hand mitteilen und auch Euch nur das Beste für Euch und Eure Lieben, gesundheitlich und auch ökonomisch, wünschen.

Wie sieht es in der KTG aus?
Wir werden dieses Jahr noch Tennis spielen und unsere geliebte Anlage eröffnen können – auch wenn das Virus uns noch viel länger begleiten wird. Wie die Regierung das sogenannte Ausstiegsszenario gestalten und was im Sport möglich sein wird, wissen wir alle nicht. Es ist schon sehr wahrscheinlich und der TVN (Tennis-Verband-Niederrhein) hat es so schon erst einmal mitgeteilt, dass die Medensaison erst ab dem 8.Juni beginnen und dann bis in den Herbst dauern wird. Kreismeisterschaften und Bezirksmeisterschaften sind bereits abgesagt.

Ich persönlich könnte mir nach einigen politischen Verlautbarungen vorstellen, dass Individualsportarten eher möglich sein werden als Mannschaftssportarten. Tennissport gehört nach meinem Verständnis eher zu den ersteren. Aber einen Blick durch die „berühmte Glaskugel“ haben wir alle nicht.

Eines aber ist sicher: Unsere Anlage ist jetzt schon wieder zu neuem Leben erwacht:

  • Die Grünanlagen wurden beschnitten und die Wiese planiert und neu eingesät – einen ganz großen Dank dafür geht an Frank Moitzfeld!
  • Die mit den Mitteln aus dem Sponsorenlauf unserer Jugendlichen im letzten Jahr angeschafften Spielgeräte wurden bereits platziert.
  • Herr Keilhau hat die Plätze aufbereitet.
  • Außerdem sind die neuen Umkleiden fast fertig und sehen klasse aus.
  • Und in unserer neuen Gastronomie von Skhoze und Besim steht der Pizzaofen – nicht nur das:

Die beiden haben viele Ideen und hoffen mit Begeisterung, auf den Saisonstart. Sicher ist leider aber auch, dass wir unsere Saisoneröffnung am 25.04.2020 terminlich nicht halten können. Schade, denn es wäre sicher eine tolle Gelegenheit für die beiden Ahmedis gewesen, ihr gastronomisches Angebot Euch allen zu präsentieren. Aber trotzdem beweisen sie ihre Kreativität jetzt schon: Sie möchten einen KTG-Pizza-Service an ausgewählten Terminen für die KTG-ler anbieten! (näheres dazu erfahrt ihr noch zeitnah per Mail)

Auch wir im Vorstand haben unser persönliches Ausstiegsszenario in Planung, das heißt flexible Reaktionen auf das, was die Regierung sukzessive wieder zulassen wird. Ein paar denkbare Varianten dazu:

  • Ausgedehnte Clubmeisterschaften, wenn schon keine Medenspiele!
  • Lokalderbys mit alten Freunden/Feinden (Blau-Weiß, Traar…)!
  • Längere Tennis-Camps in den Sommerferien für Jung und Alt („Wer fährt denn jetzt noch in die Ferien?“)!
  • …….

Auch um das Gesellschaftliche mache ich mir keine Sorgen, nicht umsonst nennen wir uns „Tennisgesellschaft“:

  • Kindercamp mit Lagerfeuer
  • Sommerabende auf der Terrasse mit Aperol und Lounge-Music
  • Mediterrane Buffets unserer Gastronomie
  • ……

Solche Events gehören doch schon seit Jahren zu unserer Vereinsphilosophie und werden bleiben. Dazu kommt noch der hohe soziale Zusammenhalt in den gewachsenen Mannschaften, der eine hohe Eigendynamik entwickelt. Ich glaube deshalb nicht, dass ich als 1. Vorsitzender zu Solidarität und Zusammenhalt in der Zeit des Virus aufrufen muss. Wir leben das doch schon alles in der KTG in fantastischer Weise! Und in diesen Zeiten der Kontaktsperre merken wir noch mehr, wie wichtig diese Freundschaften sind.

Nun will ich auch nicht so blauäugig sein, als dass ich nicht wüsste, dass viele von uns individuelle Existenzsorgen haben in dieser Zeit. In diesem Zusammenhang denke ich vor allem an unsere Trainer Swen, Richard und Jonas. Swen ist in den letzten Jahren „das Gesicht der KTG“ geworden. Und Richard und Jonas sind als exzellente Trainer nicht nur seine richtigen Partner, sondern beide enorme Sympathieträger, die menschlich einfach nicht passender sein könnten für unseren Verein. Gerade unter Swens Regie sind unsere Jugendlichen wieder in die TOP-LKs gekommen und haben überregional Erfolge, was auch uns als Eltern stolz macht. Dieses war über Jahre in der KTG nicht der Fall. Zusätzlich organisieren unsere Trainer ein vielseitiges Mannschaftstraining und noch viel wichtiger, sie integrieren neue Mitglieder in diese Mannschaften und führen Spielpartner zusammen.

Alle gesellschaftlichen Events bis hin zur aktuell leider auch ausgefallenen KTG-Mallorca-Reise organisiert in allererster Linie Swen mit großem Engagement und großer Erfahrung. Wegen dieser Leistungen versuchen alle Vereine uns diese Jungs abzuwerben.

Swen, Richard und Jonas sind untröstlich, dass die letzten Hallenstunden nicht gegeben werden konnten durch Dinge, die sie allerdings nicht zu verantworten hatten. Und sie machen sich natürlich noch mehr Sorgen, wie und in welchem Umfang sie ein Sommertraining gestalten können. Sie haben alle die Bereitschaft nachzuholen, was nachzuholen ist (selbst wenn es mit Gutscheinen organisiert wird, wie aktuell ja auch in anderen Bereichen). Trotzdem wissen sie natürlich, dass das Jahr 2020 ökonomisch kritisch für sie sein wird. Die versprochene staatliche Unterstützung wird beantragt, aber ob das reicht? Deshalb meine ganz große Bitte an Euch: Überlegt bitte alle genau, ob und wie weit Rückerstattungsforderungen an die drei, bzw. Swen als ihren Chef gerichtet werden, die rechtlich natürlich allen zustehen. Swen, Richard und Jonas gehören zu unserer KTG, wie wir sie in den letzten Jahren entwickelt haben und lieben. Sie sind Teil der Philosophie unseres Vereins und nicht einfach wechselnde Trainer eines Fitnessstudios, die jetzt auch alle ähnlichen Sorgen haben.

Liebe KTG-ler,

ich hoffe, Euch ein wenig Zuversicht bezüglich aller Ängste, um Eure Gesundheit gegeben zu haben, wobei ich selbstverständlich auch individuell bei Betroffenheit von dem Virus für Euch ansprechbar bin. Nehmt es ruhig an, auch in dieser Hinsicht sehe ich mich, in solidarischer Gemeinschaft mit der KTG! Ich würde mich aber freuen, wenn wir diese Zeit zusammenhalten und uns unterstützen, für unsere Trainer und unsere neue Gastronomie.

Wir sehen uns auf dem Platz, ganz sicher!!!

Wann?? Wir vom Vorstand halten Euch auf dem Laufenden!

Euer Manuel Streuter